Pariser Geschichten #2
- diekultussen
- 26. Sept. 2023
- 1 Min. Lesezeit

Tja, so haben wir wohl bei der Geburt wohl alle mal ausgesehen. Schonungslos ungeschönt präsentiert sich den Besucher:innen der Fondation Cartier in Paris ein riesiges Neugeborenes. Es handelt sich bei der Skulptur "A Girl" (2006) um eine überdimensionale Plastik aus Fiberglas und Silikon des australischen Bildhauers Ron Mueck.

Der in London lebende Künstler scheut die grosse Geste nicht und fasziniert mit seinem hyperrealistischen Stil. "Ich wollte etwas machen, dem ein Foto nicht gerecht werden würde", lautet ein Statement des Künstlers. Wie einem nächtlichen Alptraum entsprungen wirken die drei grossen, schwarzen Hunde, die bereit zum Angriff zu sein scheinen. Es handelt sich bei dem Werk ohne Titel um eine neue Arbeit Muecks.

Existenzielle Fragen wirft das Werk "Man in a Boat (2022) auf: Wer ist dieser Mann? Woher kommt er, wohin fährt er, friert er? Die verschränkten Arme deuten nicht darauf hin, dass er sein Boot auch wirklich steuert. Düsteres Sinnbild der menschlichen Bestimmung?

Die monumentale Installation "Mass" 2017 besteht aus 100 riesigen menschlichen Schädeln und steht in der Tradition von Gemälden barocker Vanitas-Meister. Klar, machen hier alle Selfies mit Gruselfaktor. Posieren mit dem Tod, bedeutet auch ein Stück weit, ihn zu bannen.
Ausstellung: Bis am 5. November 2023, Fondation Cartier, Paris.
fondationcartier.com
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