Im Rausch der Bronze
- diekultussen
- 22. Feb. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Die aktuelle Ausstellung «Und dann kam Bronze!» im Bernischen Historischen Museum zeigt, was die Erfindung der Bronze vor rund 5000 Jahren alles verändert hat. Man muss kein Masterarbeit auf dem Gebiet der Skulpturenkunst verfasst haben, um zu wissen, dass auch die Kunstgeschichte ohne Bronze ganz anders geschrieben worden wäre. Wer mit dem Audioguide durch die Räume schreitet, erfährt nicht nur viel vom Alltag zur Entdeckerzeit und sieht prunkvollen Schmuck, sondern darf für eine Ausstellung auch überraschend viel Hand anlegen:


(An dieser Stelle danken wir unserem Handmodel Ursula!)
Im Zentrum der Ausstellung steht der spektakuläre Berner Bronzefund von 2017: Die Hand von Prêles. Das Original ist denn auch das Herzstück der Ausstellungsarchitektur:

Apropos Ausstellungsarchitektur: Diese ist nicht ganz selbstverständlich und der Saalplan mutet ein bisschen wie ein später Piet Mondrian an:

Wer auf dem rechten Weg bleibt, wird mit allerlei Spekulationen konfrontiert, wofür denn diese prächtige Bronzehand einst hergestellt worden ist. Als Prothese? Für Kultzwecke? Als Gartenwerkzeug? Wir haben da unsere eigene Theorie: Sie flachen, zugespitzten Finger waren einst vielleicht noch viel spitzer – und hätten sich bestens als Mordwaffe geeignet. Womöglich war es also die Prothese eines gefragten bronzezeitlichen Auftragskillers, der einst im Berner Jura bestatten worden ist.
Die Ausstellung läuft noch bis am 21. April 2025.
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