Grosse Gefühle mit Tracey Rose
- diekultussen
- 25. Feb. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Seit diesem Wochenende steht sie offen: Die grosse Retrospektive «Shooting Down Babylon» zum Werk der südafrikanischen Künstlerin Tracey Rose im Kunstmuseum Bern. Ob Postkolonialismus, Geschlecht, Sexualität, Rassismus oder Apartheid: Rose verhandelt in ihren Werken die grossen gesellschaftspolitischen Fragen, von denen ihre Heimat (und viele andere auch) geprägt ist.

Dazu gehören auch zehn neue Skulpturen aus der Reihe «Mandela Balls», die extra für die Ausstellung entstanden sind:

Die 1974 geborene Künstlerin arbeitet stark performativ. So sind nicht nur Videos von Performances zu sehen: Auch die Bilder, Zeichnungen oder Skulpturen haben einen intensiven Ausdruck, der vom flüchtigen Moment lebt. Egal, welches Medium: Die Werke von Tracey Rose sind nie zurückhaltend. Sie sind intensiv, laut, provokativ, direkt und, je nach Betrachter:in, auch mal unangenehm. Der Ausstellungsrundgang ist geprägt von Emotionen. Ob man jetzt abgeschreckt, angesprochen, herausgefordert, vor den Kopf gestossen oder hellhörig wird – unberührt lässt sie kaum jemanden.
Die Ausstellung zeigt zudem, wie selbstverständlich es mittlerweile an renommierten Häusern wie dem Kunstmuseum Bern oder dem Zentrum Paul Klee ist, starke Künstlerinnen-Positionen in Einzelausstellungen zu würdigen – gerade auch solche aus Weltregionen, die vom Kunstkanon lange ignoriert wurden. Und die Ausstellung zeigt einmal mehr, in welch internationalem Umfeld sich das Kunstmuseum Bern bewegt: Konzipiert wurde die Retrospektive von Zeitz MOCAA (Kapstadt, Südafrika) und hier, unter Leitung der Chefkuratorin Kathleen Bühler, adaptiert.
Die Ausstellung läuft bis am 11. August 2024. Aufgrund von expliziten Darstellungen wird der Besuch ab 16 Jahren empfohlen.
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